Régiment de Shomberg
Das Regiment unter den Freiherrn von Schönberg
Am 22. Juni 1755 wurde lieutenant-général Gottlob - Louis Freiherr von Schönberg, einem Nachkommen des in Frankreich lebenden sächsischen Hauptzweiges der Sachsenburger, die Regimentsinhaberschaft übertragen, weshalb dieses Regiment fortan den Namen „
„Volontaires de Shomberg“
führte und deren auffallende Kopfbedeckung als „casque à la Shomberg“ bezeichnet wurde.
Graf von Schönberg avancierte jedoch 1762 zum maréchal de champ und
schließlich 1789 zum Mitglied des Conseil de la Guerre. Weshalb ab 1762, also noch während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) das Freikorps von Lieutenent Ours - Antoine d'Uffin Comte de
Donnezan befehligt wurde.
Das Regiment nahm während dieses Krieges, bei den Schlachten und den Kämpfen von Hastembeck, von Crefeld, von Bergen, von Minden, von Corbach, von Warbourg, von Willingshausen und von
Johannisberg teil.
Das Freikorps welches während des Siebenjährigen Krieges zahlenmäßig zu einem regulären Kavallerieregiment aufwuchs, wurde schließlich am
1. April 1762 endgültig als Regiment "dragons de Shomberg" in die französische Armee inkorporiert und behielt bis zur Einordnung von 1791 nach der Französischen Revolution diesen Namen.
Am 23. Januar 1772 ging das Kommando über das Regiment an Louis de Gonzague -
Marie - Ildephonse Prince Pignatelli über.
Dieser gab am 04. Juli 1777 das Kommando an Colonel Charles - Philippe de
Biebourg comte de Weilnau (* 25. März 1746; † 15. August 1789)
weiter.
Über diesen ließ sich recherchieren, dass er der morganatischen Ehe des Fürsten Karl von Nassau - Usingen mit der Tochter des Schultheiß von Wiesbaden, Magdalena Gross entstammte, die sich
nur durch eine echte Liebesheirat erklären lässt.
Letzter Regimentsinhaber der dragons de Shomberg vor und in den Ereignissen der
Französischen Revolution wurde am 18. Januar 1784 Charles - Louis Baron d'Erlach - Iégenstorff (*1746 - † 1798).
Dieser hatte ein wirklich dramatisches Schicksal wie das Buch "Generaux Swisses" herausgegeben in Neuchâtel
von Victor Attinger 1932 berichtet.
Le général Charles-Louis d'Erlach (1746-1798) Hier dargestellt in der Uniform der dragons de Shomberg
Denn nachdem Baron d'Erlach im Laufe des Jahres 1791 seinen Dienst in der französischen Armee
quittierte, stellten sich am 05. März 1798 bernische
Truppen unter seinem Befehl, der französischen Armee des Generals Balthasar Alexis Henri Antoine von Schauenburg entgegen, obwohl die Berner Regierung zu diesem Zeitpunkt bereits kapituliert hatte.
Die Verteidiger Berns leisteten, in einem ersten Treffen bei Fraubrunnen und anschliessend im
Grauholz, einem bewaldeten
Hügelzug unweit der Stadt Bern, erbitterten Widerstand. Viele Frauen, alte Männer und teilweise sogar Kinder der Landbevölkerung schlossen sich den kämpfenden Berner Truppen an und
versuchten ihre Stadt vor den französischen Truppen zurück zu gewinnen.
Die Übermacht der Franzosen war jedoch erdrückend, die Berner wurden sowohl in Fraubrunnen als auch im
Grauholz geschlagen.
Von Erlach nahm deshalb die Reste seiner Armee zurück und versuchte erfolglos, sich auf der Schosshalde vor den Toren Berns (bei der Zufahrt zur
Untertorbrücke) noch einmal
den Franzosen zu stellen.
Die Regierung Berns unter dem Schultheissen Niklaus Friedrich von Steiger hatte zu diesem Zeitpunkt bereits kapituliert und somit brach der gesamte Berner Widerstand zusammen.
Im Glauben General Karl Ludwig von Erlach habe Bern
verraten, wurde er von verzweifelten Bauern, Attinger schreibt von "Mörderinnen" bei Wichtrach erschlagen. Von Erlach war auf dem Weg
ins Berner Oberland, von wo aus er den Widerstand gegen die Franzosen neu formieren wollte.
D
Gefecht im Grauholz bei Bern nach einem Stich von
Walthar.
Das Château de Chambord unterdessen, als Sitz der Regimentsinhaber der dragons de Shomberg, wurde während der Französischen Revolution geplündert und das wenige verbliebene Inventar geraubt. Eine Zeit lang drohte Chambord sogar der Abbruch.